Sonntag, 4. September 2011

Man sieht sich meistens zweimal im Leben


Wahrscheinlich hat sich Johannes Buchmann vor zwei Jahren nicht vorstellen können, was alles möglich wird, wenn eine Geschichte in Buchform existiert und auf vielerlei Weise da draußen in der Welt zu zirkulieren beginnt.

Zu diesen Dingen gehört zum Beispiel, dass er inzwischen immer wieder Post von Menschen erhält, die sein Buch gekauft haben und die ihn nun bitten, es zu signieren. Neulich lag der Band gut eingepackt in einem Brief aus Norwegen – zusammen mit hinreichend Dollar, um die Fracht ohne finanzielle Einbuße an den Absender zurückzuschicken.

Vor ein paar Wochen hat Johannes Buchmann bei einer Veranstaltung der Öffentlichen Bibliothek in Sharon sein Buch einem Mann übergeben, der indirekt und, ohne es zu ahnen, einen Anteil am Entstehen hatte. Der Mann heißt Michael Korda, war jahrelang Chef eines angesehenen New Yorker Verlages und hat nebenbei schon immer Bücher geschrieben. Sein vorletztes, erschienen 2009, trägt den Titel With Wings Like Eagles und handelt vom Luftkrieg über Großbritannien 1940 zwischen der Royal Air Force und der deutschen Luftwaffe, in dem er sich mit den entscheidenden Ereignissen beschäftigt, die dafür sorgten, dass die britischen Verteidiger trotz erheblicher Nachteile am Ende den Aggressoren so hohe Verluste zufügten, dass sie die Attacke abbrachen, die als Vorbereitung für eine Invasion der britischen Inseln gedacht war. Dabei wurden sehr viele Flugzeuge der Royal Air Force am Boden zerstört. Aber gleichzeitig waren die englischen Hersteller in der Lage, pro Monat doppelt so viele neue Maschinen herzustellen wie die deutschen und den Ausbildungsstand der Piloten hochzuhalten.

Als Michael Korda 2009 sein Buch in Sharon signierte, kamen Johannes Buchmann und ich zufällig zur gleichen Zeit an dessen Tisch. Ich hörte den deutschen Akzent des ehemaligen Luftwaffen-Bordfunkers. Und wir begannen ein Gespräch. Es wurde zum Ausgangspunkt der gemeinschaftlichen Arbeit an Der Rest wurde am Boden zerstört, das etwas mehr als ein Jahr später in Deutschland erschien. Korda schrieb währenddessen an einem dicken Wälzer über ein anderes Thema, in dem es am Rande ebenfalls um Krieg geht: Hero, eine neue Biographie von Lawrence of Arabia, dessen Leben vor Jahren bereits verfilmt wurde.

Bei der Begegnung anno 2011 gab Korda Johannes Buchmann seine Telefonnummer. Der Gedankenaustausch kann weitergehen.

Freitag, 18. März 2011

Sprachlosigkeit überwinden – ein Besuch in Dorsten

Es gibt dem, was die Zeitungen in Dorsten über den Abend geschrieben haben, nicht viel hinzuzufügen. Anke Klapsing-Reich etwa sprach in der Dorstener Zeitung ein Phänomen an, das für viele Angehörige der Buchmann-Generation gilt und das in wenigen Worten den Hintergrund dieses Buchprojekts beschreibt: "„In all den Jahren habe ich wenig über meine Kriegsjahre gesprochen, auch meinem Sohn habe ich kaum davon erzählt“, konstatiert Johannes Buchmann. Umso dankbarer ist er, dass er es im hohen Alter doch noch mit Hilfe von Jürgen Kalwa geschafft hat, die Sprachlosigkeit zu überwinden und die vielfältigen Eindrücke aus dieser kriegswahnsinnigen Zeit festzuhalten." Das war eine wichtige Feststellung.

Jo Gernoth formulierte in der Dorstener WAZ-Ausgabe (nicht online erschienen) sein Fazit in Anspielung an den Buchtitel: "In Dorsten wurde nichts zerstört an diesem Montag: Nicht die Würde eines alten Dorsteners, nicht das Bemühen eines Vereins, die jüngere Zeitgeschichte zu beleuchten und auch nicht die Gewissheit, dass Dorsten aus der Vergangenheit gelernt hat."

Beide sehr ausführlichen Berichte zeigen, wie differenziert und auch distanziert Nachgeborene 60 Jahre später in der Stadt mit dem Stoff und den Informationen umgehen, die zunächst nicht mehr sein können als ein sehr persönlicher Beitrag zur Abbildung einer sehr viel größeren geschichtlichen Erfahrung und zwar "ohne in irgendeiner Form revanchistisch oder kriegsverherrlichend zu sein", wie Gernoth in seinem Text betonte.

In Dorsten befindet sich übrigens seit ein paar Jahren das Jüdische Museum Westfalen. Es erinnert nicht nur daran, was die zwölf Jahre, die für die Überlebenden der Nazi-Zeit zu einer Last wurden, am Boden zerstörten. Es dokumentiert auch die Entwicklung eines ganzen Landes hin zu einer Neubesinnung. Das Museum ist mehr als nur einen einzigen Besuch wert, weil es nicht nur den Holocaust wach ruft, sondern auch die erheblichen Kulturleistungen des deutschen Judentums, die von den Trümmern von 1945 verschüttet zu werden drohten. Es gilt, auch die nicht zu vergessen.

Sonntag, 6. März 2011

Schnee von gestern

Der 14. März wird in diesem Jahr ein ganz besonderer Tag werden. Denn an diesem Montag findet ab 19 Uhr im Alten Rathaus am Markt in Dorsten zum ersten Mal im Zusammenhang mit diesem Buchprojekt eine öffentliche Veranstaltung statt. Anwesend werden sein: Autor Johannes Buchmann und sein Mitstreiter Jürgen Kalwa.

Der Abend geht auf die dankenswerte Initiative der Dorstener Zeitung und ihrer sehr engagierten Redakteurin Anke Klapsing-Reich zurück, die das Buch in der Silvester-Ausgabe ausführlich vorgestellt hat und aus diesem Anlass im Dezember ein Telefoninterview führte, das in einem Schlenker den besonders schweren Winter in Neu-England streifte, der Rekorde gebrochen hat ("Komplett eingeschneit saß Johannes Buchmann Anfang der Woche mit kalten Füßen in seiner Farm in Sharon, Connecticut...")

Dieser Winter ist fast vorbei, auch wenn sich auf den Wiesen von Sharon und Umgebung noch immer eine fest gefrorene Schneedecke von mehr als 20 Zentimetern Höhe ausbreitet. Die ist in den letzten Tagen um etwa 30 Zentimeter zusammengesackt, nachdem sie zwischendurch immer wieder mit neuen Lieferungen aufgeschüttet wurde.

Viel ist im Rest der Welt nicht über Sharon bekannt. Schon gar nicht im deutschsprachigen Teil, was man unter anderem an der Tatsache ablesen kann, dass es die Wikipedia-Seite über den Ort zwar in mehreren Sprachen gibt, aber nicht in Buchmanns und meiner Muttersprache. Dabei gab es einst eine Gruppe von Menschen hier, die aus dem deutschsprachigen Kulturkreis ausgewandert waren – wegen der Religionsfreiheit. In den USA nennt man diese Gruppe Moravians und kann die Nachwirkungen ihrer Aktivität vor allem in einem Winkel von Pennsylvania nachzeichnen. In der Stadt Nazareth etwa (heute sehr viel bekannter als Sitz der Gitarrenfabrik Martin und der Rennfahrer-Familie Andretti), wo sich ein Museum befindet. Die deutsche Bezeichnung für die protestantische Glaubensgemeinschaft lautet: Herrnhuter Brüdergemeine.

Vertreter dieser Brüdergemeine waren einst in Sharon ansässig und tauften bei der Gelegenheit jenen See, der heute Indian Lake genannt wird, mit einem deutschen Wort. Sie nannten ihn Gnadensee. Die Herrnhuter verstanden sich in erster Linie als aktive Missionare. Es ging ihnen mithin darum, die mehr als 200 Indianer, die am See zwei Dörfer bevölkerten und vor ihnen in der Mittelgebirgslandschaft zwischen dem Hudson und dem Housatonic angekommen waren, zu bekehren. Die Zielstrebigkeit war beachtlich. So kam sogar der Gründer und Bischof der Brüdergemeine Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf und Pottendorf in die Gegend, wenn auch nicht die letzten Kilometer bis nach Sharon. So jedenfalls steht es in einem Buch aus dem Jahr 1902: Gnadensee, the lake of grace; a Moravian picture in a Connecticut frame. Das Buch von Edward Oscar Dyer kann man heute bequem hier lesen.

Die bekanntesten Bewohner der heutigen Zeit in Sharon (knapp 3000 insgesamt) sind das Schauspieler-Ehepaar Kevin Bacon und Kyra Sedgwick sowie Michael J. Fox, der seit seiner Parkinson-Erkrankung nicht mehr vor der Kamera steht, und der Künstler Jasper Johns.

Die Farm von Johannes Buchmann liegt einige Kilometer vom Zentrum entfernt. Genauso wie mein Anwesen. Das liegt sogar so weit entfernt, dass es – postalisch – zum Nachbarort West Cornwall gehört. Trotzdem sind wir uns vor anderthalb Jahren zum ersten Mal im Zentrum von Sharon begegnet. Im Rahmen einer Veranstaltung der altehrwürdigen Öffentlichen Bibliothek, die sich allein durch Spenden unterhält. Aus der zufälligen Begebenheit wurde eine produktive Zusammenarbeit mit dem vorliegenden Buch als Resultat. In Dorsten werden wir zum ersten Mal über das Entstehen dieser Koproduktion ausführlich berichten. Auf die Resonanz sind wir gespannt.

Freitag, 11. Februar 2011

Indien liest mit

Ich habe mich heute gefragt: Was ist Flipkart? Die Frage tauchte auf, als ich entdeckte, dass diese Webseite das Buch von Johannes Buchmann in ihr Angebot aufgenommen hat. Die Antwort: Flipkart ist ein Online-Shopping-Dienst in Bangalore in Indien.

Was die Verantwortlichen dazu gebracht hat, ein deutschsprachiges Buch in einem Land zum Verkauf anzubieten, dessen gebildete Schichten Englisch sprechen, bleibt ein Rätsel. Hat jemand das Buch gelesen und seinen besonderen Wert für indische Leser entdeckt, die Deutsch verstehen? Es wäre schön, wenn es so wäre. Aber das lässt sich von hier aus – in New York – überhaupt nicht feststellen. Die bescheidenen Möglichkeiten, die man von dieser Warte aus hat, den Weg des Titels zu verfolgen, sind nicht der Rede wert. Nicht mal dem Amazon-Verkaufsranking darf man viel Vertrauen schenken. Dort ist der Titel heute zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen relativ weit hochgeschnellt und erreichte kurzfristig einen Platz in der 21.000er Zone. Gleichzeitig notierte der Amazon-Rechner hohe Platzierungen in einigen Unterlisten ("Bücher>Politik & Geschichte>Geschichte nach Ländern>Europa>Russland", "Bücher > Fachbücher > Geschichtswissenschaft>Staatenwelt>Europa>Russland", "Bücher>Biografien & Erinnerungen>Soziales>Flucht & Emigration") , was einem ahnungslosen Beobachter zumindest den Eindruck vermittelt, dass das Buch tatsächlich von Käufern bestellt wird. Wie kämen sonst diese Bewegungen in den Ranglisten zustande?

Aber man sollte sich davon nicht zu sehr beeinflussen lassen. Sonst würde man sich nicht mal mehr darüber freuen, dass die Buchhandlung Theodor Kargl in Waidhofen, wo man das Buch früh auf der hauseigenen Webseite anbot, heute nach der Veröffentlichung in den Niederösterreichischen Nachrichten zumindest soviel vermelden konnte: Die nette Dame am Telefon sagte, man habe bereits ein Exemplar verkauft.

Dienstag, 8. Februar 2011

Schauplatz Waldviertel: Die Flucht aus der Gefangenschaft

Es gibt in den Erinnerungen von Johannes Buchmann einen Schauplatz, an dem seine Lebensgeschichte eine markante Wendung nahm. Es ist die kleine Stadt Waidhofen an der Thaya, einem Ort im Waldviertel im Nordosten von Österreich. Dort wurde er nach der Kapitulation der deutschen Streitkräfte im Mai 1945 in einem Kriegsgefangenenlazarett der Roten Armee gefangen gehalten, nachdem er zuvor mehrere Kilometer weiter nördlich auf der anderen Seite der Grenze nach Tschechien arrestiert worden war. Aus dieser Gefangenschaft ist der Feldwebel der Luftwaffe zwei Monate später mit einem Oberleutnant der Wehrmacht entwichen. Die Flucht war hervorragend vorbereitet und gelang.

Genau 60 Jahre später ist Johannes Buchmann von den USA aus noch einmal nach Waidhofen gereist und hat sich auf Spurensuche begeben – nach Linz und ins Waldviertel, dem "Ahnengau des Führers", wo sich die Wege des jungen Deutschen und die der Ursprünge der Ideologie, die zur totalen Vernichtung führte, auf eine kuriose Weise gekreuzt hatten. Im Buch berichtet er von dieser Rückkehr und beschreibt die Wurzeln der Nazis in der Stammregion der Hitlers. Gleichzeitig verknüpft er seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen mit mehreren hilfreichen Sekundärquellen. Darunter vor allem das Buch des aus Waidhofen stammenden Christoph Schadauer Das Jahr 1945 im politischen Bezirk Waidhofen/Thaya. Schadauer hatte in den achtziger Jahren für seine Arbeit noch sehr viele Zeitzeugen befragen können und eine geschichtswissenschaftlich wertvolle Arbeit veröffentlicht, die es einem gestattet, die nur kurze Geschichte dieses Lagers der Roten Armee besser einzuordnen und nachzuvollziehen.

Weitere Materialien waren von Wert. Darunter auch die Dissertation der Waidhofener Pädagogin Ilse Wais ("Das Kriegsende im Bezirk Waidhofen an der Thaya und die Verhältnisse danach") und die Spurensuche des Schriftstellers Peter Härtling, der im benachbarten Zwettl in der gleichen Zeit seinen in Gefangenschaft geratenen Vater verloren hatte ("Zwettl: Nachprüfung einer Erinnerung“).

Die Niederösterreichischen Nachrichten, eine Wochenzeitung der Region, haben in dieser Woche denn auch das Buch ihren Lesern vorgestellt. "Die Zeitzeugen werden immer weniger", schrieb Hannes Ramharter in seinem Artikel. "da sind die Aufzeichungen eines Kriegsgefangenen im großen Lager des Waidhofner Stadtparks über die Zustände jener Zeit hochinteressant."

Siehe auch den Blogpost über Fußnoten und Quellen.

Sonntag, 16. Januar 2011

Der andere Buchmann

Es ist schwer nachzuvollziehen, wie ein solcher Fehler passieren kann: Da steht doch tatsächlich auf einigen Webseiten, die das Buch von Johannes Buchmann anbieten, folgender Text:
"Johannes A. Buchmann is Professor of Computer Science and Mathematics at the Technical University of Darmstadt, and an Associate Editor of the Journal of Cryptology. In 1985, he received a Feodor Lynen Fellowship of the Alexander von Humboldt Foundation. He has also received the most prestigious award in science in Germany, the Leibniz Award of the German Science Foundation (Deutsche Forschungsgemeinschaft)."

Mehr über Professor Johannes Alfred Buchmann (Bild), der 1953 in Köln geboren wurde, kann man auf der Wikipedia-Seite erfahren, die seinen faszinierenden Lebensweg nachzeichnet.

Es handelt sich hierbei um eine Verwechslung. Eine, wie sie einem Computer oder Automaten in der Welt der Textbausteine vermutlich immer wieder passiert (wenn kein Mensch dem Apparat über die Schultern schaut und die Fehler korrigiert). Der Grund ist einfach: Beide Menschen tragen den gleichen Namen. Obwohl: Es gibt bereits dort einen kleinen Unterschied. Würde Johannes Buchmann aus Dorsten ein Mittelinitial benutzen, wäre es ein H. (für Hermann). Zusätzlich zum Namen gibt es allerdings noch eine reizvolle Duplizität (die der Computer nicht gewusst haben wird): die Technische Universität Darmstadt. An dieser Hochschule hat Johannes H. Buchmann nach dem Krieg das Fundament für seine berufliche Laufbahn in den USA geschaffen. Er studierte dort Gerbereichemie.

Wichtiger allerdings für seine Lebenserfahrung und dieses Buch: Er erlebte dort die Zeit der Luftbrücke, in der er nachts von den Motorengeräuschen der amerikanischen Flugzeuge wach gehalten wurde, die von der Flugüberwachung auf dem Weg von und nach Berlin (von den Flughäfen Frankfurt und Wiesbaden aus) auf eine Route über Darmstadt gelotst wurden. "Der Lärm der Propeller gehört zu den mächtigen Geräuschen aus dem Schallarchiv des Zweiten Weltkriegs, einer Kakophonie aus Bombenexplosionen, Luftschutzsirenen, dem Gerassel von Panzerketten und dem Stöhnen von Verwundeten", schreibt Johannes Buchmann in Der Rest wurde am Boden zerstört. Das Wummern und Gedröhne machten ihm "jede Nacht aufs Neue klar, dass ich dem fernen Echo dieses Krieges noch immer nicht entkommen war": "Ich schlafe normalerweise gut. Aber diese Geräuschkulisse löste meine schlimmsten Erinnerungen aus. Ich lag stundenlang wach und dachte an meine Zeit im Zweiten Weltkrieg. Es handelte sich hauptsächlich um Gedanken ans Abstürzen. Und solche ans Durchkommen."

Die Erfahrung wurde zu einem Ausgangspunkt für sein Buch, das neben anderen Dingen eine Auseinandersetzung mit der im Krieg erlittenen Traumatisierung ist. Buchmann schildert seine Beschäftigung mit seinen Erlebnissen so: "Ich bin später nie wieder in Darmstadt gewesen. Aber ich bin sechzig Jahre nach dem Ende des Krieges noch einmal in diese kleine Stadt in der Region gefahren, die die Österreicher Waldviertel nennen. Ich habe dort mit der Spurensuche und der Erinnerungsarbeit begonnen. Es war mir ein Bedürfnis, einen Abschluss zu finden."

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Rückkehr an einen symbolträchtigen Ort

Johannes Buchmann ist selbst in seinem Alter noch ein ziemlich aktiver Mensch. Er fährt Auto (auf den wenig befahrenen Straßen der dörflichen Region im Nordwesten von Connecticut). Und er fliegt einmal im Jahr in seine Heimatstadt Dorsten. Der nächste Termin steht inzwischen fest. Und der Anlass auch: Im kommenden März soll im Alten Rathaus am Markt eine Veranstaltung stattfinden, bei der er sein Buch vorstellen wird.
Das besagte Rathaus und der Markt spielen im Leben von Johannes Buchmann eine besondere Rolle. Im Haus gleich nebenan ist er aufgewachsen. Und es gehört zu jenen Kollateralschäden des Krieges, die er in seinem Buch beschreibt. Zu dem Rest, der am Boden zerstört wurde. Das Rathaus hingegen blieb als einziges Gebäude beim britischen Bombenangriff am 22. März 1945 fast unversehrt stehen. Der Name wirkt auf Ortsfremde vermutlich irreführend. Denn als Sitz der örtlichen Verwaltung wurde das Gebäude schon damals nicht mehr genutzt. Heute kümmert sich ein privater Trägerverein um das Kulturdenkmal aus dem 16. Jahrhundert, dessen Räumlichkeiten bis 2003 als Heimatmuseum genutzt wurden. Die jüngere Geschichte des Marktes in Bildern erzählt die Webseite von Günter Grau.